Kurzchronik Franken

Franke sein heißt seit uralten Zeiten, mit einem Schuss Hochmut darin, keinem unterworfen zu sein.
Sie widersetzten sich offensichtlich erfolgreich dem Einfluss nördlicher und östlicher Stämme und waren deshalb zur Zeit der Römer und Germanen (ca. 500 v.Chr.)  die „Freien“. Durch Vermischung mit der germanischen Sprache wurden aus den „Freien“ die Franken.

Ungefähr 100 Jahre vor Christi Geburt endete die Besiedlungsphase der Kelten im fränkischen Raum, die eine Sprach- und Siedlungsgemeinschaft von Volksgruppen aus der Eisenzeit waren. In den vier Jahrhunderten vorher gab es immer wieder Wanderbewegungen und Beutezüge wie z.B. der Teutonen. Auch die ersten Germanen  wanderten zu dieser Zeit in den fränkischen Raum. 
Um 90 nach Christus stießen römische Truppen bis ins heutige Mittelfranken vor. Das römische Franken existierte bis etwa 250 nach Christus, bis dann die Alemannen und Burgunder das Land besiedelten. Ab dem 4. Jahrhundert besiedelten die ersten Germanen und auch Thüringer das Land planmäßig und konnten dabei auf die vorhandene römische Infrastruktur aufbauen. 

Die ersten Nachrichten über die Franken stammen aus der Mitte des 3. Jahrhunderts. Germanische Einzelstämme hatten sich zu einem Bund zusammengeschlossen und wurden in römischen Quellen als Franken (Franci),  als die Mutigen, Kühnen und Ungestümen bezeichnet. Die Stämme stammten aus dem Niederrheingebiet um Köln,  Holland aber auch aus dem Osten. Sie drangen bis zum Beginn des 4. Jahrhunderts immer wieder in das Gebiet, genannt Gallien, (heute Frankreich, Belgien und Teile Westdeutschlands) ein und waren Bundesgenossen Roms.  
Am Ende des 4. Jahrhunderts diente eine beträchtliche Zahl fränkischer Krieger als Söldner im römischen Heer und bekamen dafür Siedlungsland in Belgien und Nordfrankreich. Sie standen unter der Herrschaft von Kleinkönigen aus der Dynastie der Merowinger. 
 

Das fränkische Reich im frühen Mittelalter
Deren erster namentlich bekannter König war Merowec. (um 450 n.Chr.) Einem Enkel dieses Königs, Chlodwig I. (gest. 511), gelang es, die Reste der römischen Herrschaft in Gallien zu beseitigen und zum Alleinherrscher im Reich der Franken aufzusteigen. Zahlreiche Kleinkönige aber auch die Alemannen und die Thüringer wurden in mehreren Auseinandersetzungen Ende des 5. und zu Beginn des 6. Jahrhunderts vernichtend geschlagen. Er war der erste Frankenkönig, der Christ wurde und ließ sich in Reims taufen. Die Christianisierung Frankens, die Jahrhunderte dauerte, begann. 
Der Sohn Chlodwigs Theuderich I. (gest. 533), dem im Erbweg auch Österreich zugefallen war, baute mit einem Sieg über die Thüringer und die Bajuwaren das Herrschaftsgebiet weiter aus.
Jetzt konnte der andere Sohn Chlodwigs, der fränkische König Theudebert (gest. 547) an den oströmischen Kaiser Justinian I. schreiben:  „Von den Gestaden des Ozeans bis zur Grenze Pannoniens, (Österreich/Ungarn) entlang der Donau, ist mit Gottes Schutz unsere Herrschaft errichtet“.

 
Das Fränkische Reich war zur zentralen Macht im frühmittelalterlichen Europa geworden. Die Merowinger hörten damit auf, die nominelle Oberhoheit des ost-römischen Kaisers anzuerkennen. Bei einer Synode in Orleans war die Katholische Kirche als Staatskirche im Fränkischen Reich festgelegt worden. Nachdem auch die damalige gallo-romanische Mehrheitsbevölkerung katholisch war, konnten Spannungen zwischen den Franken und ihnen vermieden werden. 

Die eroberten Gebiete waren zunächst Königsgut, bis sie an Gefolgsleute der Merowinger verliehen (Lehen) oder verschenkt wurden. Das Gebiet wurde zu einem Schmelztiegel unterschiedlicher ethnischer Gruppen.
Noch im 6. Jahrhundert begann in der Untermainregion die planmäßige fränkische Aufsiedlung des Gebietes Richtung West-Ost und später Nord-Süd.  Adelige Familien der Merowinger, die mit dem König in engem Kontakt standen, trieben die Siedlungsbewegung voran. Orte mit den Endungen –heim erinnern daran. (Müdesheim, Gelchsheim, Seinsheim, Westheim).